Neue Technik bringt zusätzliche Einnahmen

FOCUS investiert in einen Traktor im Berufsbildungszentrum von Silly

„Die Entscheidung ist den Vorstandsmitgliedern des Vereins FOCUS nicht leicht gefallen. Der Kauf eines Traktors für das Berufsbildungszentrum in Viernheims Partnerstadt Silly in Burkina Faso ist dennoch mit Sicherheit eine lohnende Investition“, so Klaus Hofmann, der Vorsitzende des Vereins FOCUS. „Beim Kauf haben wir darauf geachtet, dass es sich um ein einfaches, robustes Modell handelt und Ersatzteile und Reparaturmöglichkeiten vor Ort vorhanden sind.“

In einem einwöchigen Kurs wurde der Fahrer mit der Funktionsweise des Traktors und der diversen Gerätschaften vertraut gemacht. Das Pflügen der Äcker geht nun um ein Vielfaches schneller vonstatten als mit den von Kühen gezogenen Pflügen. Das bringt einen enormen wirtschaftlichen Vorteil. Zu Beginn der Regenzeit hat man lediglich ein Zeitfenster von zwei bis drei Wochen, um die Felder zu pflügen. Ohne Feuchtigkeit ist der lehmige Boden knochenhart und kann unmöglich bearbeitet werden. Mit dem Einsetzen des Regens setzt das Pflügen ein. Nach ca. 14 Tagen ist das blitzschnell wachsende Unkraut allerdings so mächtig, dass der Boden nur noch mit einem Traktor gepflügt werden kann.

Großflächenanbau wird möglich

Durch den neuen Traktor ist es möglich, große Flächen in kurzer Zeit im Berufsbildungszentrum zu bearbeiten. Die Erträge dieser Großanbauflächen können eingelagert und in späteren Monaten auf den Märkten verkauft werden. Das bringt einen deutlich höheren Gewinn, der zur Deckung der laufenden Kosten für den Betrieb des Berufsbildungszentrums verwendet wird. „Durch die hohe Effektivität des Traktors werden außerdem die Felder von Großfamilien aus Silly im Lohnauftrag gepflügt, was zu weiteren Einnahmen führt und sich somit die Investition sehr bald amortisiert haben dürfte“, betont Klaus Hofmann.

Während ihrer landwirtschaftlichen Ausbildung erlernen die Auszubildenden des Berufsbildungszentrums selbstverständlich weiterhin das traditionelle Pflügen mit Ochsen und Kühen. Dennoch werden sie sicherlich nach ihrer Ausbildung zur Bearbeitung ihrer Felder die Dienste Traktors auch für ihre eigenen Felder nutzen. „Vielleicht kauft sich der eine oder der andere selbst einen Traktor, wie es sehr vereinzelt schon Bauern getan haben“, mutmaßt Klaus Hofmann.